WERNER SCHORR: Struktur und Raum
Malerei 1986 – 2023
13. Oktober 2023 – 21. Januar 2024
Eröffnung: Freitag, 13. Oktober 2023, 19.00 Uhr
Mit seiner Kunst im Öffentlichen Raum hat der 1951 in Saarbrücken geborene und in Neunkirchen lebende Maler und Bildhauer Werner Schorr seit den 1970er Jahren saarlandweit Aufmerksamkeit gefunden. So schuf er u.a. die Bronzegruppe für die Kreisbildungsstätte Ottweiler (1976), die Außenplastik und die Wandgestaltung für das Verwaltungsgebäude der AOK in Saarlouis (1988), das Bronze-Denkmal für „Eduard Senz“ am Neunkircher Hammergraben (1994) sowie Kunst am Bau für das Bildungszentrum der Arbeitskammer in Kirkel (2018).
Weniger bekannt sind seine malerischen Arbeiten. Dabei ist der diplomierte Sportwissenschaftler, der als Autodidakt zur Kunst kam, seit über fünfzig Jahren vor allem als freischaffender Maler tätig. Welche erstaunliche Entwicklung diese in den vergangenen Jahrzehnten genommen hat, ist nun erstmals in einer großen Werkschau zu sehen. Unter dem Titel „Struktur und Raum“ zeigt die Städtische Galerie Neunkirchen ab dem 13. Oktober 2023 Malerei von Werner Schorr aus den Jahren 1986 bis 2023.
Zeugt die frühe expressive Figuration der achtziger Jahre noch von einer Zeit der „persönlichen Kämpfe“, so öffnen die „Brandbilder“ dem Künstler über die Zerstörung den Weg zur Abstraktion, gefolgt von „Aschebildern“, aus denen später die klare, geläuterte Form hervorgeht. Charakteristisch für seine Malerei der letzten Jahre ist die gezielte Verbindung von Gegensätzen: Werner Schorr spielt mit Fläche und Raum, mit konvexen und konkaven Formen, mit Leichtigkeit und Schwere oder mit Nähe und Ferne, die sich plötzlich umzukehren scheinen. Mithilfe feinster, unmerklich abgestufter Farbverläufe, die gegen dynamisch strukturierte, gerakelte Farbstreifen gesetzt sind, erzeugt Werner Schorr die malerische Illusion von fast greifbarer Plastizität und einer undefinierten, nicht fassbaren Räumlichkeit.